PARKRAUMKONZEPT – (K)EIN ANSATZ FÜR GRAVENBRUCH !?


Im Ortsbeirat war es kürzlich Thema – Grund genug für die FDP-Fraktion im Rathaus, gemeinsam mit Vertretern der Gravenbrucher FDP die Verhältnisse vor Ort durch eine jüngst statt gefundene Begehung unter die Lupe zu nehmen. „Den Ansatz im neuen Parkraumkonzept der Stadt für Gravenbruch, für LKW und vor allem Sprinter Parkraum vor den Toren des Stadtteils zu reservieren, um diese an der Einfahrt nach Gravenbruch zu hindern, halten wir für illusorisch. Dies diskriminiert zum einen viele Handwerker und Soloselbständige, die in Gravenbruch leben. Zum anderen müsste das dann auch penibel kontrolliert werden, und dafür sehen wir die Kapazitäten bei den Ordnungsbeamten nicht“, so Fraktionschef Thilo Seipel. Jörg Müller von der FDP-Fraktion ergänzt: „Kritisch sehen wir auch jegliche künstliche Parkraumverknappung für Einzelhandelskunden und für einpendelnde Arbeitnehmer. Letztere sind doch jene, die sogar zusätzliche Kaufkraft bringen und von denen die Geschäftswelt in Gravenbruch ebenfalls profitiert. Eine Differenzierung – wie implizit im Gutachten der Stadt unterstellt – in gute, schlechte und ganz schlechte Parkraumnutzer wollen wir nicht.“

Auch die Idee, den Parkraum in den an den Ortskern angrenzenden Straßen zu bepreisen, um die PKWs auf private Parkplätze zu verdrängen und Anwohner ohne privaten Parkplatz zur Kasse zu bitten, finden die Liberalen nicht gut. Das dabei oft angeschnittene Thema „Garagen und deren Nutzung“ fasst Stadtverordneter Alexander Jungmann wie folgt zusammen: „Bei den meisten Garagen gehen wir von einer zweckentsprechenden Nutzung mit Einstellen von PKWs, Motorrädern und Fahrrädern aus, aber auch eine Nutzung als ergänzende Lager- und Abstellfläche ist in einigen Fällen nicht auszuschließen, da in den Mehrfamilienhäusern Kellerräume teils knapp bemessen sind. Dabei ist es inzwischen auch Fakt, dass nicht mehr alle modernen Autos aufgrund ihrer Größe und vor allem Breite in die noch aus den 60er Jahren stammenden Garagen passen, vor allem wenn ältere Mitbürger noch ohne Verrenkungen ein- und aussteigen sollen, von gehandicapten Personen einmal ganz abgesehen.“ Jungmann ergänzend dazu: „Da der private Parkraum die deutlich gestiegene Zahl an Kraftfahrzeugen seit der Gründung der Wohnstadt im Grünen nicht mehr aufnehmen kann, sollte auch ohne ideologische Brille an eine Parkraumerweiterung gedacht werden.“ Jörg Müller geht noch weiter: „Nicht zielführend sind hier rein verkehrslenkende und Parkraum-verknappende Maßnahmen mit dem gewollten Zwangsumstieg auf den ÖPNV und das Fahrrad, den unsere politischen Wettbewerber in Verkennung mancher Realitäten und Transportnotwendigkeiten gerne propagieren.“
