Offener Brief an den Herausgeber des „Isenburgers“.

Sehr geehrter Herr Thiele,

mit Verärgerung und Enttäuschung haben wir die neueste Ausgabe des „Isenburgers“ zur
Kenntnis genommen.

Nachdem wir bereits im Nachgang zur letzten Ausgabe ein klärendes Gespräch auf Grund der
unseres Erachtens tendenziösen Berichterstattung führten, hatten wir die Hoffnung, Sie
würden unsere Kritik annehmen und in Zukunft auf eine ausgewogene Berichterstattung
achten. Nicht zuletzt deshalb und auf Ihre Bitte hin haben wir uns dafür entschieden, den
„Isenburger“ einmal mehr mit Anzeigen zu unterstützen.

Um so verwunderter sind wir nun, dass auch in der aktuellen Ausgabe in unerträglicher Art das
Gebot der Gleichbehandlung und der Korrektheit in der politischen Berichterstattung verletzt
wird.

Sie geben zwar sämtlichen Kandidaten die Möglichkeit, sich in Form eines Fragenkatalogs zu
präsentieren und suggerieren so Gleichbehandlung. Gleichzeitig veröffentlichen sie aber im
redaktionellen Teil mit dem Kommentar von Stefan Sochatzy einen unverhohlenen Wahlaufruf
für Herrn Hunkel, der die beiden anderen Kandidaten mit absurden Argumenten und
Behauptungen abqualifiziert und beschädigt.

In diesem Artikel vermischt der Autor bundespolitische Anspielungen, Spekulationen über die
Motive der Kandidaten und unwahre Behauptungen in sehr bedenklicher Weise. In
besonderem Maß unfair ist dabei, dass die Angesprochenen darauf in Ihrem Medium wegen
der Nähe zum Wahltermin nicht mehr argumentativ reagieren können, der Autor also bereits
quasi „das letzte Wort“ hat.

Der „Isenburger“ präsentiert sich mit dem Slogan „Illustrierte für Neu-Isenburger Bürger“. Er
versteht sich somit als Bürgerblatt, das Wissenswertes aus unserer Stadt aufgreift und
vermittelt. Diese Aufgabe verlangt von den Verantwortlichen unverzichtbar eine Grundposition
der parteipolitischen Neutralität. Einseitige Parteinahme schadet nicht nur der Glaubwürdigkeit
Ihrer Schrift, sondern belastet auch diesen gemeinsamen Bürgersinn, den der „Isenburger“
gerade fördern will. Dies gilt insbesondere in Wahlkämpfen, bei denen Fairness demonstriert
und nicht hinten angestellt werden sollte.

FDP Thomas Russ Andreas Frache Jörg Müller
Neu-IsenburgVorsitzenderStv. VorsitzenderStv. Fraktionsvorsitzender
Die GrünenKlaus RichterMaria Sator-MarxHans-Jürgen Hänsel
Neu-IsenburgVorstandssprecherFraktionssprecherinStadtverordneter
SPDMarkus MunariIrene LinkeWolfgang Lamprecht
Neu-IsenburgVorsitzenderStv. VorsitzendeStadtverordneter