Gemach, gemach, Herr Schreiber!
Fast reflexartig wie jedes Jahr im Sommerloch holen die Isenburger Grünen ihre traditionellen Missstandsbekundungen aus ihrem bereits angestaubten Ideen-Koffer.
So auch dieses Mal, wenn ihr verkehrspolitischer Lautsprecher Wolfgang Schreiber den angeblich rückständigen Zustand des Neu-Isenburger Radwegenetzes beschreibt und ein fehlendes ganzheitliches Radverkehrskonzept beklagt.
Keine Rede sei dabei von dem bereits Erreichten in unserer Stadt, das den Radlern bereits heute ein zügiges Vorankommen ermögliche, stellt der FDP-Vorsitzende Jörg Müller bedauernd fest. Dazu zähle beispielhaft die Öffnung etlicher Einbahnstraßen für Radler entgegen der Fahrtrichtung, übrigens ohne bekannte Gefährdungspotenziale, sowie die Flexibilität auf der südlichen Frankfurter Straße, sich seine bevorzugte Radspur und Fahrtrichtung, ob auf dem Gehweg oder der Straße, aussuchen zu dürfen. Auch die Erlaubnis zum Befahren der Fußgängerzone in der Bahnhofstraße außerhalb der Marktzeiten, ein früherer Dauerbrenner in der politischen Debatte, gehöre dazu. Ferner sei hier noch die Verlängerung des Radweges entlang der Rathenaustraße zu erwähnen, der zukünftig bis zur Siemensstraße gehen wird.
Der Zeitpunkt dieser erneuten Kritik Schreibers verwundert vor allem auch deshalb, da Herr Schreiber bekannt ist, dass die Aktualisierung des Radverkehrskonzeptes nach der Sommerpause allen zu Beteiligenden vorgelegt wird. Es wäre der zielführendere Weg gewesen, dieses erst einmal abzuwarten und sich dann sachlich mit den Inhalten auseinanderzusetzen.
Selbstverständlich sollte das Angebot an hochwertigen Radfahrwegen kontinuierlich erweitert werden und noch bestehende Lücken müssten geschlossen werden, ob neben dem bestehenden Fußwege- und Straßennetz oder als integraler Bestandteil dieser Netze. Die FDP Neu-Isenburg stellt dabei fest, dass dies zum Beispiel auch mit dem Umbau der Carl-Ulrich- und Schleussnerstraße zu Einbahnstraßen und der Entwicklung und verkehrlichen Erschließung des Stadtquartiers Süd der Fall sein wird.
„Also, lieber Herr Schreiber, lassen Sie mal die Kirche im Dorf und arbeiten Sie konstruktiv an noch besseren Lösungen für unsere Radler mit, allerdings auch unter dem Primat der Umsetzbarkeit in Zeiten knapper finanzieller Ressourcen“, meint Jörg Müller. Die von den Grünen immer wieder angedachten traumtänzerischen Radverkehrskonzepte und die generelle Verteufelung des motorisierten Individualverkehrs sind aber mit der FDP Neu-Isenburg in Regierungsbeteiligung an der Seite von Bürgermeister Hunkel und Erstem Stadtrat Schmitt nicht zu machen, so Müller abschließend.