FDP mahnt ganzheitliches Denken bei Konzepten zur Stadtbelebung an.
Der Ortsverband der FDP lobt den Kulturdezernenten Theo Wershoven, da er einige Ideen aus dem Wahlprogramm der FDP zur letzten Kommunalwahl aufgreife. Dazu zähle neben dem Ausbau der Stadtbibliothek auch die Attraktivitätssteigerung des zuletzt unter Besucherschwund leidenden Altstadtfests, einst ein Besuchermagnet, sagt Jörg Müller, Vorsitzender des Ortsverbands der Liberalen.
Wir müssen allerdings erneut einige Richtigstellungen zu den jüngsten öffentlichen Äußerungen unseres Kulturdezernenten der bürgerlichen Regierungskoalition aus CDU, FDP und Freien Wählern vornehmen.
Zum einen widersprechen die Vorstandsmitglieder der FDP der These des Kulturdezernenten, dass das Altstadtfest als Zielgruppe „jugendliche Besucher aus der Region“ habe und „die Isenburger Kerb auf dem Wilhelmsplatz für Familien mit Kindern gedacht sei“. Die FDP ist statt dessen der Meinung, dass beide Feste bei intelligenter Konzeption allen Besuchergruppen etwas bieten könnten, ob jung oder alt, ob aus Neu-Isenburg oder der Region, und vor allem, ob kinderlos oder für die Großfamilie. Daher mache auch die Zusammenlegung beider Feste im Sommer Sinn, da ergäben sich schöne Synergieeffekte, sind sich die Liberalen ihrer Sache sicher. Wer das eine Fest besuche, gehe mal zur Abwechslung auch zum anderen, wenn die Kinder z.B. Karussell fahren möchten oder man seiner Liebsten die eigenen Schießkünste am Luftgewehr demonstrieren möchte.
Umgekehrt trinke es sich einen Ebbelwoi oder das kühle Blonde zur Erfrischung nach einer rasanten Autoscooter-Fahrt dann doch besser auf dem Altstadtfest im Alten Ort als auf dem etwas tristen Wilhelmsplatz.
Und wer an die Belebung durch die Zusammenlegung der beiden Feste unter Einbeziehung und Sperrung der Offenbacher Straße für den Autoverkehr in dieser Zeit nicht glaube, der möge es doch zumindest versuchsweise für 2 Jahre ausprobieren. Warum auch dies seitens Theo Wershoven abgelehnt werde, erschließe sich den Liberalen nicht.
Einen weiteren konstruktiven Widerspruch erntet der Kulturdezernent auch für seine Aussage, bei der Zusammenlegung der beiden Feste seien die dadurch auf dem Wilhelmsplatz wegfallenden Parkplätze ein Problem. Dazu der stellv. FDP-Vorsitzende Richard Krüger: „Viele Gäste ziehen es ohnehin vor, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu kommen.“
Und Thilo Seipel, Müllers zweiter Stellvertreter, meint: „Auch in puncto Autoverkehr haben wir dem Kulturdezernenten bereits dargelegt, wie durch eine intelligente Leitung der Verkehrsströme Ersatz in den umliegenden Parkgaragen geschaffen werden kann.“ Dazu zählten die städtischen Tiefgaragen in der Adolf-Bauer-Straße/Quartier 4, in der Ludwigstraße und vielleicht im Rahmen einer Kooperation mit dem Isenburg-Zentrum auch das IZ-Parkhaus Nord. Genau deshalb hätten die Freidemokraten bereits ein „Parkleitsystem“ mit Hinweistafeln und der Anzeige frei verfügbarer Parkplätze wie z.B. in Frankfurt, Offenbach oder Bad Homburg ins Gespräch gebracht.
Einen weiteren Seitenhieb können sich die drei Liberalen ebenfalls nicht verkneifen. Es müsse einem schon etwas Kreativeres zur Belebung des Altstadtfestes einfallen, als das von Theo Wershoven vorgeschlagene „Beleuchtungskonzept“ für die Häuser am Marktplatz im Alten Ort. Das wäre dann doch wohl eher etwas für den Weihnachtsmarkt aber nicht für das Altstadtfest, das im Hochsommer an einem der längsten Tage des Jahres stattfinde, wenn es erst um halb elf dunkel würde, meint Jörg Müller abschließend.